1.000 Tage Krieg in der Ukraine
Deutschlands Haltung ist klar. Wir werden die Ukraine so lange wie nötig unterstützen. Seit dem russischen Überfall am 24. Februar 2022 hat Deutschland der Ukraine Hilfen im Gesamtwert von rund 37 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Ein Überblick.
- Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine
- Militärische Hilfen für die Ukraine
- Hilfen im Bereich Infrastruktur in der Ukraine und humanitäre Hilfe
- Unterstützung beim Katastrophenschutz
- Unterstützung beim Wiederaufbau
- Finanzielle Hilfen
- Hilfen im Bereich Bildung
- Hilfen im Bereich Gesundheit
- Hilfen im Bereich Wirtschaft
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verursacht schreckliches Leid. Unzählige Menschen haben bereits ihr Leben verloren und viele Ukrainerinnen und Ukrainer mussten vor dem Krieg aus ihrer Heimat fliehen. Mehr als eine Million Geflüchtete aus der Ukraine haben inzwischen in Deutschland Schutz gefunden – vor allem Frauen und Kinder.
Dieser Text zeigt eine Auswahl direkter und indirekter Hilfsleistungen der Bundesregierung – hier finden Sie die gesamte Liste PDF, 265 KB, barrierefrei . Hinzu kommen Unterstützungsleistungen der Bundesländer, Kommunen, von privaten Initiativen und Unternehmen sowie deutsche Leistungen, die die Ukraine über EU-Programme, den Europarat und die OSZE erhält. Darüber hinaus erbringt Deutschland weitere militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine.
Hier finden Sie eine Auswahl der humanitären, finanziellen und militärischen Hilfe Deutschlands an die Ukraine:
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Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine
Die Bundesregierung hilft den Menschen aus der Ukraine auf vielfältige Weise. Sie unterstützt die Länder und Kommunen finanziell dabei, Geflüchtete unterzubringen und zu versorgen. Das geschieht etwa durch pauschale Entlastungsbeiträge oder durch die Überlassung bundeseigener Liegenschaften als Unterkünfte.
Ukrainische Geflüchtete sind in Deutschland sozial abgesichert – und es gibt viele weitere Angebote für sie. So hat die Bundesregierung etwa Deutschsprachkurse, Weiterbildungen und andere Eingliederungsleistungen für sie geöffnet. Durch die Jobcenter werden sie auch bei der Arbeitssuche unterstützt.
Weitere Angebote:
- Digitales Hilfe-Portal Germany4Ukraine der Bundesregierung, das zum Beispiel Online-Services wie „Aufenthaltserlaubnis“, „Integrationskurs“ oder „Bürgergeld beantragen“ bietet
- Projekt „Move“, das die Deutsche Sportjugend gemeinsam mit der Bundesregierung für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine gestartet hat, um „Begegnung durch Sport“ möglich zu machen
- „Nummer gegen Kummer“ – Helpline Ukraine
Mehr Informationen, wie Deutschland Geflüchtete aus der Ukraine unterstützt, finden Sie hier.
Militärische Hilfen für die Ukraine
Die Ukrainerinnen und Ukrainer verteidigen sich tapfer gegen die russischen Angriffe. Dabei unterstützt Deutschland die Ukraine in großem Umfang. Zum einen mit Ausrüstungs- und Waffenlieferungen aus Beständen der Bundeswehr, zum anderen durch Lieferung der Industrie, die aus Mitteln der Ertüchtigungshilfe der Bundesregierung finanziert werden. Hiervon umfasst sind unter anderem:
- Flugabwehr-Systeme wie Iris-T SLM, Patriot und Flakpanzer Gepard
- Gefechtsfahrzeuge wie Schützenpanzer Marder und Kampfpanzer Leopard
- Artilleriesysteme wie MARS II und Panzerhaubitze 2000
- geschützte Transportfahrzeuge
- Handwaffen und Munition
- Sanitätsmaterial und Bekleidung
Diese Beispiele sind lediglich ein Auszug. Eine Übersicht der deutschen militärischen Unterstützungsleistungen an die Ukraine finden Sie hier.
Hilfen im Bereich Infrastruktur in der Ukraine und humanitäre Hilfe
Die Ukraine ist von den andauernden russischen Angriffen an vielen Stellen massiv getroffen, das Leid der Menschen ist kaum zu ermessen. Das russische Militär greift die Infrastruktur – zum Beispiel Wasser- und Elektrizitätswerke – immer wieder gezielt an und zerstört sie. Das bringt die Bevölkerung in große Not. Deutschland hilft hier deshalb zum Beispiel, indem es über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Reparatur- und Erhaltungsmaßnahmen an der Energieinfrastruktur finanziert.
Deutschland ist der zweitgrößte Geber für humanitäre Hilfe in der Ukraine. Die Bundesregierung finanziert humanitäre Hilfsaktivitäten und arbeitet hierzu mit Internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen zusammen. So sorgt die Bundesregierung dafür, dass medizinische Versorgung, Lebensmittel, sauberes Wasser und andere Nothilfen die Menschen schnell erreichen. Vor allem in Frontnähe leben Millionen Menschen in akuter Not und sind auf Hilfslieferungen angewiesen. Darüber hinaus benötigen Millionen Binnengeflüchtete und zurückkehrende Geflüchtete in vielen Fällen Unterstützung.
Unterstützung beim Katastrophenschutz
Das Technische Hilfswerk (THW), das Bundeskriminalamt (BKA) und die Bundespolizei unterstützen ihre ukrainischen Partnerbehörden. Hierzu werden beispielsweise über Hilfstransporte Sachgüter wie Generatoren, Spezialfahrzeuge oder auch Medizin und Ausrüstung für Rettungskräfte zur Verfügung gestellt. Ein besonderer Fokus liegt auch auf der Unterstützung in frontnahen Regionen.
Das Auswärtige Amt (AA) finanziert die Räumung von Minen und Kampfmitteln, die in der Ukraine großflächig verstreut sind und stattet den Katastrophenschutz der Ukraine aus. BKA und AA unterstützen außerdem bei Spurensicherung und Dokumentation von Kriegsverbrechen und Kriegszerstörung.
Unterstützung beim Wiederaufbau
Der Wiederaufbau der Ukraine muss national und international koordiniert werden. Dazu müssen kurzfristige und langfristige Unterstützung ineinandergreifen. Zusätzlich sind Reformen in der Ukraine notwendig. Hier setzt sich Deutschland national wie international für einen nachhaltigen Wiederaufbau ein, beispielsweise indem es die ukrainische Regierung zu Reformen für den EU-Beitritt berät.
Die Bundesregierung unterstützt den Wiederaufbau des Landes unter anderem durch:
- eine nationale „Plattform Wiederaufbau Ukraine“, welche die nichtstaatlichen Akteure zur Unterstützung des Wiederaufbaus besser vernetzen soll
- eine internationale Plattform von G7 und Ukraine für die Wiederaufbau-Geberkoordinierung
Finanzielle Hilfen
Fast alles kostet Geld, was Deutschland an Unterstützung für die Ukraine leistet: Wenn Deutschland etwa Zelte zur Verfügung stellt, müssen diese bezahlt werden. Es kostet auch Geld, wenn die Bundesregierung Expertenwissen liefert. Aber Deutschland hilft auch unmittelbar finanziell, um die staatliche Handlungsfähigkeit der Ukraine zu gewährleisten und zu stärken. Dazu gehören etwa milliardenschwere Zuschüsse über ein vom Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Ukraine verwaltetes Konto.
So decken die finanziellen Hilfen viele Bereiche ab, darunter auch Einmalzahlungen an etwa 10.000 Holocaust-Überlebende in der Ukraine.
Hilfen im Bereich Bildung
Im Bereich der beruflichen Bildung hilft etwa der „BerufeNavi“ bei der beruflichen Orientierung, die Kausa-Landesstellen und das BOFplus-Programm (Berufliche Orientierung für Zugewanderte) leisten Unterstützung auf dem Weg in eine Ausbildung. Im Bereich Hochschulbildung bündelt die Nationale Akademische Kontaktstelle Ukraine (Naku) Informationen zu Wissenschaft und Hochschulen in Deutschland. Außerdem unterstützt Deutschland die Ukraine beim Wiederaufbau ihres eigenen Wissenschaftssystems.
Hilfen im Bereich Gesundheit
Deutschland leistet darüber hinaus Unterstützung bei der medizinischen Versorgung der Menschen in der Ukraine wie auch von Geflüchteten in Deutschland.
Bilaterale Projekte zur Gesundheitsversorgung in der Ukraine werden gezielt unterstützt. Dabei geht es etwa um Maßnahmen im Bereich Telemedizin, Prothektik und rehabilitative Versorgungsstruktur.
Auch die Evakuierung von Kranken und Verletzten und deren Rückführung wird unterstützt.
Hilfen im Bereich Wirtschaft
Das Bundeswirtschaftsministerium ermöglicht es deutschen Unternehmen, sich trotz der Kriegssituation weiter in der Ukraine zu engagieren. Dazu werden deutsche Exporte in das Land, aber auch Investitionen vor Ort erleichtert. Ukrainische Unternehmen können ihrerseits von zinsgünstigen Krediten profitieren. Ukrainische Führungskräfte werden außerdem über das Programm „Partnering in Business with Germany“ unterstützt.