Rede von Bundeskanzlerin Merkel zum 10. Jubiläum der Generationsbrücke Deutschland am 21. Mai 2019 in Berlin

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Sehr geehrter Herr Krumbach,
Herr Minister Antoniadis
und alle Gäste,
liebe Seniorinnen und Senioren,
liebe Kinder,
liebe Teammitglieder der Generationsbrücke Deutschland,
liebe Freunde und Unterstützer – dazu zählen – jetzt lasse ich Lücken; das weiß ich jetzt schon – auch Sie, Herr Schaefer, Herr Hipp und Herr Professor Milberg –,
meine Damen und Herren
und alle, die ich noch nicht erwähnt habe,

es ist mir eine Freude und eine Ehre, heute mit Ihnen das zehnte Jubiläum der Generationsbrücke Deutschland hier im Allianz Forum feiern zu können. Die Generationsbrücke Deutschland bringt wie kaum ein anderes Projekt auf schöne, nachhaltige und kompetente Weise alte Menschen und Kinder zusammen. Wir haben das hier eben wunderbar gesehen. Zehn Jahre Generationsbrücke – das sind zehn Jahre einer sich immer noch weiter entwickelnden Erfolgsgeschichte des Zusammenhalts zwischen den Generationen. Diesen Zusammenhalt brauchen wir in unserer Gesellschaft so sehr.

Wir reden oft über Globalisierung, Digitalisierung, über eine unruhige politische Weltlage, über Probleme unserer Demokratie. Aber was kann gesellschaftlichen Zusammenhalt mehr stärken, und zwar im Kleinen wie im Großen, als Begegnungen zwischen Menschen? Wenn Familien, Nachbarn, Menschen in Vereinen, Unternehmen und Verbände ihr Handeln darauf ausrichten, das Erreichen gemeinsamer Ziele unserer Gesellschaft zu fördern, und wir uns nicht durch Falschinformation, Hass und fehlenden Dialog spalten lassen, dann – davon bin ich überzeugt – wird unser Land stark bleiben. Dazu müssen wir bereit sein. Wir müssen bereit sein, dem anderen zuzuhören. Wir müssen bereit sein, auch ein Stück weit Hemmungen zu überwinden und Brücken zu bauen, wo noch keine Brücken da sind. Wir brauchen gute Ideen, um sie in die Tat umzusetzen; und manchmal auch professionelle Unterstützung.

Meine Damen und Herren, wie nicht selten schreibt das Leben selbst die schönsten und auch ungewöhnlichsten Geschichten. Dazu gehört auch Ihre Geschichte, Herr Krumbach. Denn Sie haben ja zu all dem, was wir heute feiern können, maßgeblich beigetragen. Vor über zehn Jahren haben Sie, damals Ex-Bankfilialchef und Quereinsteiger in der Leitung eines Pflegeheims in Aachen, sich viele Gedanken darüber gemacht, wie der Alltag der älteren Menschen in Ihrem Heim mit mehr Freude erfüllt werden kann. – Die Karriere ist ungewöhnlich: Ein Ex-Banker wird Altenheimleiter. Da lag irgendwo sozusagen schon das Samenkorn für eine ungewöhnliche weitere Entwicklung im Nest. – Mit einer Kita in der Nähe lag für Sie der Gedanke nahe, die Jüngsten und die Ältesten zusammenzubringen. Sie fanden dann heraus, dass diesen Gedanken auch schon andere zum Beispiel in den USA hatten. Dem wollten Sie genauer auf den Grund gehen und hospitierten dort. Sie kamen mit neuen Erfahrungen, voller Begeisterung und Tatendrang zurück. Deshalb, lieber Herr Krumbach, ist es mir eine Freude, heute mit Ihnen nicht nur das erste runde Jubiläum der Generationsbrücke Deutschland zu feiern, sondern Ihnen auch ganz persönlich einfach einmal danke zu sagen. Der Dank erstreckt sich natürlich auch auf alle, die Ihnen geholfen haben. Aber erst einmal mussten Sie sie ja überzeugen.

Die Generationsbrücke war und ist für viele Senioren und Kinder eine Brücke hin zu einem guten Stück neuen Lebensglücks. Auch viele Angehörige der Senioren fühlen sich wohler, wenn sie annehmen können, dass ihre Eltern oder Großeltern Abwechslung und Freude im Alltag erfahren. Die Generationsbrücke hilft, Verständnis zwischen alten und jungen Menschen dafür zu schaffen, was Kinder und Senioren heute bewegt, wie sie die Welt jeweils erleben und was sie sich wünschen.

Es berührt mich sehr, wenn mir erzählt wird, dass ein Altenheimbewohner zunächst nicht bei den Aktivitäten der Generationsbrücke mitmachen wollte – man kann auch verstehen, dass man sagt: Na ja, die eigenen Enkel sind nicht da; und es kommen jetzt plötzlich Kinder; wer weiß, was passiert –, dann aber seine Meinung geändert hat, als der junge Pate direkt zu ihm ins Zimmer gekommen war, und beide offensichtlich doch schnell einen Draht zueinander gefunden haben. Älteren Menschen bedeuten solche Treffen mit ihren kleinen Partnern sehr viel. Gleiches gilt auch für Kinder, die viel lernen können und zudem ihre Sozialkompetenzen stärken.

Vor wenigen Generationen waren Begegnungen zwischen Jung und Alt ganz natürlich und gehörten für die meisten Menschen zum Alltag. Solche Begegnungen mussten nicht extra organisiert werden. Aber heute gibt es in Deutschland immer weniger Familien, die mit mehreren Generationen unter einem Dach leben. Oft leben die Enkelkinder in anderen Städten und Regionen als die Großeltern. Vielen aber fehlen die Begegnungen; und sie spüren: da gibt es eine große Lücke.

Ich kenne das auch aus meinem eigenen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Kinder sind nach München gezogen oder nach Stuttgart, jedenfalls meistens nach Süddeutschland, und haben dort eine Familie gegründet. Die Mietpreise in diesen Regionen sind hoch, die Wohnungen klein. Wenn dann die Großeltern zu Besuch kommen, dann sagt man bei aller Freude darüber nach ein, zwei, drei Tagen: Na ja, wann willst du wieder nach Hause? Ferien sind auch nicht immer. Insofern fehlt einfach etwas.

Deshalb ist das, was Sie machen, wirklich lebensnah. Die Generationsbrücke überwindet nämlich genau solche Lücken. Sie hat sich zu einer stabilen Brücke entwickelt. Sie wird nicht nur ab und an einmal überquert wie eine Behelfsbrücke, sondern regelmäßig. Das ist, denke ich, das Geheimnis Ihrer Herangehensweise. Ein Jahr lang treffen Kinder im Kita- oder Schulalter Pflegeheimbewohner; und zwar mindestens einmal im Monat zum gemeinsamen Spielen, Gestalten, Tanzen und zu anderen Aktivitäten. – Wir konnten uns ja gerade ein Bild davon machen. – Man muss auch sehen, dass das nicht einfach so passiert, sondern dass das pädagogisch und psychologisch vorbereitet und begleitet wird. Jedes Kind und jeder ältere Mensch bekommt einen festen Partner in einer festen Gruppe. Das gibt Halt. So kann sich eine verlässliche, vertrauensvolle Beziehung entwickeln.

Das Konzept überzeugt. Mit über 220 Kooperationspartnern finden bereits in elf Bundesländern solche Projekte statt. Das Konzept findet auch über unsere Landesgrenzen hinaus Verbreitung und Anwendung: in Pflegeheimen in Polen, Belgien und Russland.

Ich habe sehr gern die Schirmherrschaft übernommen. Wir haben ja ein bewährtes soziales System in Deutschland, aber wir brauchen, denke ich, auch immer wieder neue Impulse. Deshalb finde ich auch, dass der Forschungsauftrag, den das BMFSFJ damals übernommen hat, wie die Caritas zur Verbreitung einer solchen Initiative beitragen kann, sehr, sehr wichtig war. Denn wir dürfen ja nicht einfach stehen bleiben. Unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter. Ich habe immer gern auch einen Blick auf diejenigen geworfen, die nicht schon von Haus aus sozusagen seit 40 Jahren die Schirmherrschaft einer Bundeskanzlerin sicher haben, sondern möchte auch einfach einmal neuen Initiativen die Möglichkeit geben; und Ihre gehört dazu.

Hinter der Generationsbrücke stehen viel Arbeit und Organisation. Das gelang und gelingt mit großzügigen und engagierten Partnern. Die BMW Foundation Herbert Quandt leistet sehr, sehr viel. Wir haben von Herrn Krumbach gehört, dass auch viele andere hierzu ihren Beitrag leisten. Einen wichtigen Beitrag übernimmt auch der Beirat. Er hat für die pädagogische Fundierung des Konzepts mit gesorgt und bringt auch immer wieder neue Ideen in die praktische Arbeit mit ein. So ist also die Generationsbrücke ein wunderbares Beispiel dafür geworden, wie soziales Engagement, Unternehmertum, Wissenschaft und Politik zum Wohle aller zusammenwirken können. Immer wieder erweisen sich Projekte als erfolgreich, in denen wirtschaftlicher Sachverstand mit sozialen Vorhaben in Verbindung gebracht wird. Geradezu formvollendet exemplarisch hierfür steht Ihre Biografie, Herr Krumbach.

Unabhängig vom Alter aufeinander zuzugehen und füreinander da zu sein – das ist eine Tugend, deren ohnehin schon an sich unschätzbarer Wert angesichts unserer demografischen Entwicklung noch weiter steigt. Mehr als jeder Fünfte in Deutschland ist inzwischen über 65 Jahre alt. Wir gehören zu den Ländern mit dem weltweit höchsten Durchschnittsalter und – das kommt erfreulicherweise hinzu – einer relativ hohen Lebenserwartung. Das Durchschnittsalter in Deutschland beträgt, glaube ich, ungefähr 45 Jahre. Ich war kürzlich in Westafrika – in Mali, Burkina Faso und Niger. Dort ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung 15 Jahre. Das sind schon erhebliche Unterschiede. Jede Gesellschaft hat ihre eigenen Probleme.

Hier in diesem Raum gab es einmal eine Preisverleihung für Hörfunkbeiträge. In einem der Beiträge ging es um einen äthiopischen Asylbewerber, der erzählte, dass er seine Mutter in Äthiopien angerufen habe. Sie habe ihn gefragt: Sag mal, ist es bei euch nicht fürchterlich kalt? Er hat gesagt: Damit komme ich schon klar. Aber, Mutter, eines kann ich dir sagen: Wenn du dich hier auf eine Bank setzen würdest, dann würdest du hier überhaupt nicht auffallen, weil du alt bist. – So unterschiedlich sind die Blickwinkel.

Bei uns ist also jeder Fünfte über 65 Jahre alt. Wir können und dürfen auch nicht ausblenden – das tut das Projekt auch nicht –, dass Alter auch ein Lebensabschnitt mit Gebrechlichkeit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit ist. Das ist nicht der einzige, aber eben auch ein Ausschnitt der Realität. Auch das kennenzulernen und damit umgehen zu lernen, ist für Kinder natürlich eine ganz wichtige Erfahrung. Für ältere Menschen ist es eine wichtige Erfahrung, dass sie mit ihrer Lebenserfahrung etwas zur Freude der Kinder beitragen können.

Ich habe übrigens neulich ein Pflegeheim besucht. Dort haben die Pflegekräfte zu mir gesagt: Wissen Sie, wir reden viel über die Situation der Pflege. Aber das, was für mich den Wert der Arbeit ausmacht und wofür ich eigentlich mehr Zeit haben möchte, ist, dass ich so viel von Erfahrungen älterer Menschen erfahre, von deren Leben und aus der Geschichte, was mir sonst gar nicht zugänglich wäre. – Das darf man auch nicht vergessen.

Mit Älteren in der Familie stellt sich den allermeisten früher oder später die Frage, wie die Betreuung der Älteren, etwa der Eltern oder Großeltern, aussehen soll. Das ist oft eine sehr, sehr schwierige Entscheidung. Viele übernehmen in der Familie die Aufgabe, Angehörige zu Hause zu pflegen. Das verdient allergrößten Respekt, da viele Herausforderungen zu bewältigen sind und zum Beispiel Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren sind. Die Unterstützung der Familie durch Fachkräfte der häuslichen Pflege ist dabei von großer Bedeutung. Aber auch die Entscheidung, die Pflege älterer Menschen in die Hände von Pflegerinnen und Pfleger in Heimen zu geben, verdient genauso Respekt. Wir haben ja verschiedene Formen der Pflege. In einer alternden Gesellschaft wird die Pflege insgesamt – ob zu Hause oder im Heim – immer wichtiger. Und deshalb brauchen wir gute und verlässliche Pflege.

Das ist etwas, mit dem wir uns politisch natürlich sehr viel beschäftigen und gerade auch in den letzten Jahren und Monaten viel beschäftigt haben. Wir haben die Pflegestufen geändert. Das hat sehr lange gedauert. Ich selbst wurde bezichtigt, dass ich das zu lange hinausgezögert hätte. Aber mir war wichtig, dass wir sicherstellen, dass Menschen mit einer neuen Pflegestufe nicht schlechter als vorher gestellt werden. Es gibt in unserem Pflegesystem inzwischen auch die Erfassung derer, die demenzkrank sind. Und das ist ganz, ganz wichtig.

Aber das Allerwichtigste für eine gute Pflege sind die Menschen, die pflegen. Damit Pflegekräfte ihrer Aufgabe gerecht werden können, brauchen sie eben selbst gute Bedingungen. Das ist auch eine politische Aufgabe. Wie machen wir den Pflegeberuf attraktiv? Er muss zum einen höhere Wertschätzung erfahren. Aber mit Wertschätzung allein ist es nicht getan – obwohl Ihr Projekt auch mit Wertschätzung zu tun hat, da ja auch jüngere Menschen, Kinder, sich dafür interessieren, was in einem Pflegeheim passiert. Es gibt aber auch Tendenzen, Bereiche unserer Gesellschaft in kleine Gruppen einzuteilen und anschließend zwischen den verschiedenen Gruppen keinen Kontakt mehr zu haben. Zusammenhalt ist genau das Gegenteil davon. Und deshalb ist Wertschätzung auch für Pflegekräfte eine wunderbare Erfahrung.

Deshalb ist auch das neue Gesetz – die neue rechtliche Grundlage, die wir für das Pflegepersonal haben –, das seit Januar in Kraft ist, ein wichtiger Baustein. Pflegekräfte sollen im Alltag spürbar entlastet werden – durch bessere Arbeitsbedingungen, durch Geld für Digitalisierung, sodass der bürokratische Aufwand abnimmt, und auch durch Personalaufstockung. Wir wollen 13.000 neue Stellen schaffen. Viele sagen: Na ja, das ist ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein und zu wenig ehrgeizig. Aber das ist ein erster Schritt. Und diese Stellen müssen erst einmal besetzt werden. Dafür müssen wir geeignete Männer und Frauen finden. Und jeder von Ihnen, der in einem Pflegeheim arbeitet, weiß auch, wie schwierig es ist, überhaupt Personal zu finden.

Deshalb muss das Berufsbild aufgewertet werden. Wir arbeiten daran mit Ländern, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden. Wir wollen, dass sich junge Menschen gerne für diesen Beruf entscheiden können, dass sie gute Perspektiven haben, dass es Verlässlichkeit gibt, dass die Arbeitsbedingungen – insbesondere die zeitliche Verfügbarkeit – so geregelt werden, dass man sich darauf verlassen kann, dass man planen kann. Das ist ja für viele ein Riesenthema.

Außerdem haben wir die Ausbildung modernisiert. Ab 1. Januar 2020 wird das Schulgeld in der Altenpflege abgeschafft und durch eine Ausbildungsvergütung ersetzt. Man wundert sich sowieso, muss ich ganz ehrlich sagen: Ich bin ja erst 1990 aktiv in die Bundesrepublik eingetreten; ich hatte gedacht, das sei schon vor der Deutschen Einheit geregelt gewesen, aber es bedurfte fast noch 30 Jahre, um gesetzlich zu regeln, dass eine Ausbildungsvergütung eingeführt wird und kein Schulgeld mehr gezahlt werden muss. Wir werden eine ordentliche Ausbildungsvergütung haben.

Wir haben zudem die Berufsausbildung für die Kranken-, Alten- und Kinderpflege vereinheitlicht. Das war auch eine sehr interessante Diskussion, weil viele Ältere besorgt waren und gefragt haben: Ist das eigentlich in Ordnung, dass ihr uns jetzt sozusagen mit der Kinder- oder der Krankenpflege gleichsetzen wollt? Wir sind doch etwas anderes. Aber wir haben, wie ich glaube, eine gute Lösung gefunden, mit der zum Schluss zwar weiterhin Spezialisierungen möglich sind, aber die Grundausbildung, der wesentliche Teil der Ausbildung für Pflegeberufe, gleich ist, was dazu führt, dass Pflegekräfte später auch leichter in andere Bereiche umsteigen können. Ich glaube, das ist ganz wichtig.

Die Bundesregierung arbeitet außerdem daran, die Bezahlung im Beruf zu verbessern. Dabei geht es auch um die Frage, wie Tarifverträge in der Altenpflege flächendeckend angewendet werden können. Es gibt heute noch unglaublich unterschiedliche Bezahlungen. Von der Verlässlichkeit, was die Arbeitszeiten und die freien Tage angeht, habe ich schon gesprochen.

Wir müssen natürlich auch den berechtigten Anliegen aller, also von Jüngeren und Älteren, gerecht werden und immer auch auf eine Balance zwischen Bezahlbarkeit und Beitragshöhe achten. Das alles, können Sie sich vorstellen, ist Gegenstand permanenter Diskussionen.

Meine Damen und Herren, Menschen gleich welchen Alters brauchen Teilhabe am sozialen Leben. Unsere Gesellschaft ist nur reich, wenn alle Menschen in unserer Gesellschaft am sozialen Leben teilhaben können. Sonst verarmen wir alle miteinander. Menschen brauchen Begegnung mit anderen Menschen. Sie brauchen die Möglichkeit, Neues zu lernen, sich zu bilden und sich in ein gutes Zusammenleben einzubringen. Und sie brauchen das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Es geht also auch ein Stück weit um Seelenpflege, um Sie, Herrn Krumbach, zu zitieren – Seelenpflege, die zum Beispiel auch in Mehrgenerationenhäusern stattfindet, die von der Bundesregierung gefördert werden. Es gibt auch viele Initiativen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen – zum Beispiel die Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“, die „Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz“ und – davon haben Sie gesprochen – die Bürgerstiftungen.

Seniorenpolitik ist Gesellschaftspolitik. Hier Erfolge zu erzielen, kann nur gemeinschaftlich gelingen. Wir in der Politik sind immer auch auf Partner in Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Sozialunternehmen angewiesen. Es ist völlig klar, dass hierbei auch das ehrenamtliche Engagement eine große Rolle spielt. Wir können stolz darauf sein, dass das Ehrenamt ein Markenzeichen unseres Landes ist und dass zusammen mit der Arbeit der Hauptamtlichen daraus eine starke Zivilgesellschaft entsteht. Ehrenamt als Ersatz von Hauptamt wäre falsch. Ehrenamt als Ergänzung ist notwendig für eine vielfältige Gesellschaft.

Sie alle hier bringen sich in dieser oder jener Form in eine vielfältige, lebenswerte Gesellschaft ein. Ob in Stiftungen, Sozialunternehmen, Seniorenheimen oder Kitas – Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten jeden Tag Großartiges für unsere Gesellschaft. Deshalb ist der heutige Tag – Sie werden es sicher akzeptieren, Herr Krumbach – auch der richtige Tag, um all denen danke zu sagen, die das tun.

Großartig ist auch, dass in zehn Jahren Generationsbrücke aus einer Initiative eine Institution wurde. Es macht mich stolz, Schirmfrau dieser Institution zu sein. Es bleibt mir nur, Ihnen mindestens weitere zehn gute Jahre zu wünschen, aber eigentlich noch mehr. Sie haben das Fundament gebaut, das Ganze ist mit Leben erfüllt. Machen Sie weiter, es ist ein wunderbares Projekt. Herzlichen Dank.