1 00:00:00,561 --> 00:00:06,289 BK SCHOLZ: Ich freue mich sehr, Sloweniens neuen Ministerpräsidenten Robert Golob 2 00:00:06,292 --> 00:00:09,171 heute in Berlin begrüßen zu dürfen. 3 00:00:09,174 --> 00:00:12,939 Ich möchte dir noch einmal zum Amtsantritt gratulieren, 4 00:00:12,943 --> 00:00:14,943 der ja erst wenige Wochen zurückliegt. 5 00:00:14,946 --> 00:00:18,042 Schön, dass wir uns so kurz danach hier in Berlin treffen können! 6 00:00:18,045 --> 00:00:21,617 Gesehen haben wir uns ja schon bei verschiedenen anderen Treffen in Europa, 7 00:00:21,620 --> 00:00:25,219 und das wird sich auch in der nächsten Zeit noch oft wiederholen. 8 00:00:25,222 --> 00:00:29,425 Ich bin überzeugt, dass wir hervorragend zusammenarbeiten werden. 9 00:00:29,428 --> 00:00:33,172 Das ist auch gut und richtig so. Schwierige Aufgaben liegen vor uns, 10 00:00:33,175 --> 00:00:36,273 die wir nur gemeinsam meistern können - bilateral 11 00:00:36,276 --> 00:00:40,997 und im Rahmen unserer Zusammenarbeit in der Europäischen Union. 12 00:00:41,001 --> 00:00:46,656 Ich freue mich sehr, dass wir mit der slowenischen Regierung einen Partner haben, 13 00:00:46,659 --> 00:00:51,572 der unsere gemeinsamen europäischen Werte teilt und sie auch aktiv verteidigt. 14 00:00:51,575 --> 00:00:58,155 Das ist wichtig angesichts der brutalen und völkerrechtswidrigen russischen Aggression 15 00:00:58,158 --> 00:01:01,304 gegen die Ukraine, des russischen Krieges gegen die Ukraine. 16 00:01:01,307 --> 00:01:06,215 Wir sind uns alle einig: Wir müssen die Ukraine umfassend unterstützen - 17 00:01:06,218 --> 00:01:11,615 politisch, militärisch, wirtschaftlich, humanitär und natürlich auch durch die Sanktionen, 18 00:01:11,619 --> 00:01:15,445 die wir gegen Russland wegen dieser Aggression verhängt haben. 19 00:01:15,448 --> 00:01:19,065 Wir wissen aber auch, dass dieser Krieg uns jetzt vor große Herausforderungen stellt, 20 00:01:19,068 --> 00:01:23,008 die weit über das unmittelbare Kampfgeschehen hinausgehen. 21 00:01:23,011 --> 00:01:28,960 Das sehen wir daran, dass die russischen Blockaden der ukrainischen Häfen jetzt schon 22 00:01:28,964 --> 00:01:34,827 die Gefahr aufrufen, eine große weltweite Ernährungskrise auszulösen - ein Grund, 23 00:01:34,831 --> 00:01:38,651 warum wir uns auch darum bemühen, dass der Export zum Beispiel 24 00:01:38,654 --> 00:01:42,506 des ukrainischen Getreides und Düngers auch tatsächlich gelingen kann. 25 00:01:42,510 --> 00:01:45,547 Ich bin dem UN-Generalsekretär sehr dankbar dafür, 26 00:01:45,550 --> 00:01:50,247 dass er seine entsprechenden Bemühungen so stark vornimmt. 27 00:01:50,401 --> 00:01:54,200 Wir werden gleichzeitig alles dafür tun müssen, dass wir unsere Abhängigkeit 28 00:01:54,203 --> 00:01:56,844 von russischen Energielieferungen reduzieren. 29 00:01:56,847 --> 00:02:01,397 Das hat etwas zu tun mit dem Aufbau von Energieinfrastrukturen, 30 00:02:01,401 --> 00:02:05,865 die uns kurzfristig in die Lage versetzen, Öl und Gas aus anderen Quellen zu beziehen. 31 00:02:05,868 --> 00:02:11,831 Es geht aber natürlich insbesondere auch darum, dass wir das Vorhaben vorantreiben, 32 00:02:11,834 --> 00:02:15,720 uns selber mit erneuerbaren Energien versorgen zu können. 33 00:02:15,724 --> 00:02:20,146 Der Ausbau der Windkraft und der Solarenergie spielt eine große Rolle 34 00:02:20,150 --> 00:02:22,912 für unsere beiden Länder, und wir haben uns darüber sehr sorgfältig unterhalten. 35 00:02:22,915 --> 00:02:28,559 Wir wollen das, was dazu in Europa mit REPowerEU auf den Weg gebracht wird, unterstützen, 36 00:02:28,563 --> 00:02:30,218 aber wir wollen vor allem auch selber zusammenarbeiten; 37 00:02:30,221 --> 00:02:33,966 denn für uns ist von größter Bedeutung, dass wir hier Fortschritte erzielen. 38 00:02:33,970 --> 00:02:36,750 Deutschland hat ein sehr ehrgeiziges Programm 39 00:02:36,754 --> 00:02:43,250 und will bis 2045 CO2-neutrales Industrieland sein. 40 00:02:43,254 --> 00:02:47,910 Ein Thema, das uns miteinander bewegt, ist auch die Frage der weiteren Perspektive 41 00:02:47,913 --> 00:02:51,382 und Entwicklung für den westlichen Balkan. 42 00:02:51,546 --> 00:02:56,772 2003 ist den sechs Staaten des westlichen Balkans zugesagt worden, 43 00:02:56,775 --> 00:03:01,202 dass sie eine plausible, realistische, zügige Perspektive für die Mitgliedschaft 44 00:03:01,205 --> 00:03:03,892 in der Europäischen Union haben. 45 00:03:03,895 --> 00:03:06,853 Im nächsten Jahr werden seitdem 20 Jahre vergangen sein, 46 00:03:06,856 --> 00:03:10,142 und seither ist nicht so viel passiert. 47 00:03:10,145 --> 00:03:15,766 Deshalb wollen wir gemeinsam alles dafür tun, dass der Beitrittsprozess dieser sechs Staaten 48 00:03:15,769 --> 00:03:19,319 nun neue Fahrt aufnimmt und dass es auch bald gelingt, 49 00:03:19,322 --> 00:03:22,623 dass diese Länder Mitglieder der Europäischen Union werden können. 50 00:03:22,626 --> 00:03:27,252 Wir haben uns dafür in den europäischen Gremien eingesetzt und werden das auch weiter tun. 51 00:03:27,255 --> 00:03:31,685 Ich selber will auch den Beitrag Deutschlands noch einmal verstärken, 52 00:03:31,688 --> 00:03:35,849 indem wir den Berlin-Prozess, der so viel Anerkennung bei allen Staaten 53 00:03:35,852 --> 00:03:41,126 des Balkans gefunden hat, wieder aktivieren und dazu beitragen, 54 00:03:41,130 --> 00:03:44,846 dass aus ihm heraus auch neuer Schwung in diese Beitrittsgespräche kommt. 55 00:03:44,849 --> 00:03:50,116 Noch einmal schönen Dank für den Besuch und schönen Dank für die Zusammenarbeit! 56 00:03:57,220 --> 00:04:00,953 MP DR. GOLOB: Vielen Dank an Bundeskanzler Scholz für den Empfang! 57 00:04:02,198 --> 00:04:07,242 In der Tat geht es um meinen ersten offiziellen Weg ins Ausland, 58 00:04:07,245 --> 00:04:11,922 und es ist natürlich kein Zufall, dass wir gerade Berlin dafür gewählt haben. 59 00:04:11,925 --> 00:04:16,750 Deutschland ist unser größter Außenhandelspartner, aber nicht nur das: 60 00:04:16,753 --> 00:04:21,301 Seit der Anerkennung der Selbstständigkeit vor 31 Jahren ist Deutschland 61 00:04:21,304 --> 00:04:24,384 unser wichtigster Freund und Verbündeter. 62 00:04:24,387 --> 00:04:28,158 Auch die heutigen Gespräche haben dies erneut unterstrichen. 63 00:04:28,161 --> 00:04:36,193 Wir haben keine offenen Themen, die irgendeiner Sonderbehandlung bedürften. 64 00:04:36,197 --> 00:04:42,949 Daher haben sich unsere Gespräche vor allem darum gedreht, wie wir in dieser sich ändernden Welt 65 00:04:42,952 --> 00:04:46,530 - leider ändert sie sich im Moment nicht zum Besseren - 66 00:04:46,534 --> 00:04:53,398 gemeinsam Lösungen suchen können, damit wir diese Krisenmomente besser überwinden können. 67 00:04:53,417 --> 00:04:58,326 Gewiss ist die Energiekrise neben der Ernährungskrise 68 00:04:58,330 --> 00:05:02,960 heute nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa das Thema Nummer eins. 69 00:05:02,963 --> 00:05:10,424 Gemeinsam sind wir uns einig, dass für die Suche nach geeigneten Lösungen 70 00:05:10,427 --> 00:05:13,885 gerade die EU die richtige Plattform ist. 71 00:05:13,888 --> 00:05:17,146 Kein Land, auch wenn es so stark ist wie Deutschland, 72 00:05:17,150 --> 00:05:22,427 kann allein so gut auf diese Herausforderungen reagieren, 73 00:05:22,431 --> 00:05:24,093 wie es die Gemeinschaft tun kann. 74 00:05:24,096 --> 00:05:28,597 Für kleine Länder wie Slowenien gilt dies umso mehr. 75 00:05:28,601 --> 00:05:33,791 Wir müssen die Lösungen innerhalb der Gemeinschaft suchen. 76 00:05:33,795 --> 00:05:36,172 Die gilt nicht nur, was die Lieferung von Erdgas angeht, 77 00:05:36,175 --> 00:05:38,610 sondern auch für alle anderen Energieträger. 78 00:05:39,481 --> 00:05:43,778 Wir unterstützen den Meinungsaustausch sehr stark. 79 00:05:43,782 --> 00:05:49,076 Wir unterstützen auch, dass in Zukunft einerseits die Investitionen 80 00:05:49,080 --> 00:05:55,985 in Nordsüdrichtung in alle energetischen Gas- und Fernleitungen gestärkt werden. 81 00:05:55,989 --> 00:06:00,158 Denn nur so können wir als Europa die grüne Wende auch umsetzen. 82 00:06:00,161 --> 00:06:05,247 So können wir den Wind im Norden mit der Sonne im Süden verbinden. 83 00:06:05,250 --> 00:06:10,141 Wir können daraus ein sehr starkes und stabiles System, 84 00:06:10,144 --> 00:06:12,915 ein einheitliches europäisches System gestalten. 85 00:06:12,918 --> 00:06:16,415 Wir haben auch den kommenden Winter angesprochen. 86 00:06:16,418 --> 00:06:24,908 Nach allen Studien europäischer Gasdistributoren hat sich erwiesen, 87 00:06:24,912 --> 00:06:32,573 dass wir, wenn das russische Gas ausfällt, diese Krise überwinden können, aber nur gemeinsam. 88 00:06:32,577 --> 00:06:37,119 Denn es gibt unterschiedliche Gesetzlichkeiten in den unterschiedlichen europäischen Staaten 89 00:06:37,122 --> 00:06:41,511 - Sie können das auch Synergien nennen - , die man nutzen kann. 90 00:06:41,515 --> 00:06:45,497 Wenn man dann auch entsprechende Sparmaßnahmen ergreift, 91 00:06:45,500 --> 00:06:48,530 dann können wir diese Reduktion im Winter auch nutzen. 92 00:06:48,533 --> 00:06:54,787 Das ist ein gemeinsames Ziel, das nicht nur mein Freund Olaf und ich verfolgen, 93 00:06:54,791 --> 00:06:57,251 sondern die ganze EU muss dieses Ziel verfolgen. 94 00:06:57,254 --> 00:07:04,115 Wie überwinden wir den Winter ohne russisches Gas und ohne zwanghafte Reduktionen? 95 00:07:04,119 --> 00:07:10,104 Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel, aber es ist umsetzbar, wenn wir gemeinsam daran arbeiten. 96 00:07:10,107 --> 00:07:14,754 Ich denke, dass wir auch auf den EU-Räten sehr viel darüber sprechen werden. 97 00:07:15,739 --> 00:07:19,604 Da Slowenien für viele aus Europa auf gewisse Weise 98 00:07:19,607 --> 00:07:27,064 auch die Eingangstür zum Westbalkan ist, haben wir natürlich auch unsere Meinung. 99 00:07:28,653 --> 00:07:39,354 Als wir auch den Beitritt der Ukraine und Moldaus zur EU unterstützt haben, 100 00:07:39,358 --> 00:07:43,749 sind wir gerade auf dieses Dilemma getroffen. 101 00:07:43,752 --> 00:07:48,164 Wir haben hier die Westbalkanstaaten, die schon 20 Jahre im Warteraum sind. 102 00:07:48,167 --> 00:07:52,414 Das Signal, das wir hier senden, ist: Es ist zu lang. - 103 00:07:52,418 --> 00:07:59,013 Wir müssen eine Art und Weise finden, wie auch diese Staaten einzelne Schritte vornehmen 104 00:07:59,017 --> 00:08:02,757 und auch einzelne Erfolge verzeichnen können. 105 00:08:02,760 --> 00:08:05,952 Der Prozess, der sich hier entwickelt hat, 106 00:08:05,955 --> 00:08:15,535 führte zu einer Gleichgültigkeit in diesen Staaten. 107 00:08:15,539 --> 00:08:17,539 Denn er dauert zu lang. 108 00:08:17,542 --> 00:08:21,501 Es freut mich, dass Deutschland jetzt an die Spitze dieses Prozesses getreten ist. 109 00:08:21,505 --> 00:08:25,094 Aber zugleich denken wir auch darüber nach, 110 00:08:25,097 --> 00:08:29,460 wie wir die Idee der französischen Ratspräsidentschaft über das breitere Europa, 111 00:08:29,464 --> 00:08:31,464 „Wider Europe“, auch im Sinne der Annäherung 112 00:08:31,467 --> 00:08:35,996 dieser zukünftigen Mitgliedstaaten nutzen könnten. 113 00:08:36,000 --> 00:08:39,899 Aber diese werden sich wahrscheinlich noch lange Zeit in diesem Prozess befinden. 114 00:08:39,902 --> 00:08:42,697 Wo sollen wir also diese kleinen Erfolge finden 115 00:08:42,700 --> 00:08:45,307 und suchen, mit denen wir sie belohnen können, 116 00:08:45,310 --> 00:08:51,101 wenn sie tatsächlich Schritte in die richtige Richtung eines Rechtsstaates vornehmen? 117 00:08:51,104 --> 00:09:01,758 Beim Rechtsstaat können wir kein Auge zudrücken, 118 00:09:01,762 --> 00:09:04,914 vor allem dann nicht, wenn sie schon EU-Mitgliedstaaten sind. 119 00:09:04,918 --> 00:09:08,888 Ich bedanke mich noch einmal herzlich für diesen Empfang. 120 00:09:08,892 --> 00:09:13,318 Wir werden später noch Gespräche führen, auch zum Thema Energie. 121 00:09:13,322 --> 00:09:17,072 Aber ich denke, dass unsere Gespräche schon jetzt sehr gut und sehr erfolgreich waren. 122 00:09:17,075 --> 00:09:22,515 Ich denke auch, dass wir in den nächsten Monaten noch weiter daran arbeiten können. Danke schön! 123 00:09:27,595 --> 00:09:34,199 FRAGE: Herr Bundeskanzler, haben Sie heute auch über den Verkauf 124 00:09:34,202 --> 00:09:39,726 der Radpanzer vom Typ „Boxer“ gesprochen? Was ist dazu gesagt worden? 125 00:09:39,729 --> 00:09:48,057 Noch eine Frage an den Ministerpräsidenten: Wie weit ist der interne Audit? 126 00:09:48,060 --> 00:09:55,108 Wie wirkt sich dieses Verhältnis, wenn überhaupt, auf die Beziehungen aus? 127 00:09:55,111 --> 00:09:58,682 BK SCHOLZ: Schönen Dank für Ihre Frage. - Wir haben natürlich kurz darüber gesprochen. 128 00:09:58,685 --> 00:10:02,587 Aber Sie haben ja auch schon in der weiteren Frage an meinen Kollegen klargemacht: 129 00:10:02,591 --> 00:10:07,285 Es findet jetzt ein Betrachtungsprozess der neu gewählten slowenischen Regierung statt. 130 00:10:07,288 --> 00:10:12,087 Dafür haben wir vollstes Verständnis. Wir werden aber gemeinsam zügig vorankomme. 131 00:10:12,090 --> 00:10:14,090 Auch das haben wir miteinander besprochen. 132 00:10:15,030 --> 00:10:22,919 MP DR. GOLOB: Ja, es stimmt. Wir haben diese Frage angesprochen, 133 00:10:22,922 --> 00:10:27,470 vor allem den gemeinsamen Aufritt bei der Sendung von Waffen an die Ukraine. 134 00:10:27,473 --> 00:10:31,786 Wobei wir über den Audit, der läuft, noch nicht gesprochen haben. 135 00:10:31,789 --> 00:10:38,232 Wir erwarten nicht, dass das auf irgendeine Weise unsere Beziehungen verkomplizieren würde, 136 00:10:38,235 --> 00:10:42,225 denn wir untersuchen die unterschiedlichen Möglichkeiten. 137 00:10:42,228 --> 00:10:46,504 Wenn dieser Audit zeigen wird, dass dieser Erwerb für uns nicht geeignet ist, 138 00:10:46,507 --> 00:10:51,666 werden wir unterschiedliche Möglichkeiten prüfen, wie wir diese Situation lösen können. 139 00:10:51,669 --> 00:10:53,669 Es gibt nicht nur eine Möglichkeit, es gibt mehrere. 140 00:10:53,672 --> 00:10:55,672 Die nächsten Monate werden das zeigen, 141 00:10:55,675 --> 00:10:59,093 und das wird dann auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. 142 00:11:02,006 --> 00:11:05,192 FRAGE DR. RINKE: Herr Bundeskanzler, ich hätte ganz gerne zum Thema Gas gefragt. 143 00:11:05,195 --> 00:11:10,154 Die EU-Kommission hat gewarnt, dass die EU-Staaten denselben Fehler machen könnten 144 00:11:10,158 --> 00:11:13,943 wie in der Coronapandemie, dass sie nämlich auf eine Notlage erst einmal 145 00:11:13,946 --> 00:11:16,365 mit einem nationalen Impuls reagieren. 146 00:11:16,368 --> 00:11:20,174 Wie wollen Sie sicherstellen, dass diese Solidarität zwischen den Staaten 147 00:11:20,177 --> 00:11:23,689 auch gegenüber Deutschland und nicht nur gegenüber 148 00:11:23,692 --> 00:11:26,326 den kleineren Ländern tatsächlich gewährleistet wird? 149 00:11:26,329 --> 00:11:30,545 Was wollen Sie machen, damit der Gasmangel die EU und Deutschland nicht spaltet? 150 00:11:30,548 --> 00:11:35,127 Herr Ministerpräsident, eine Nachfrage zum Thema Ringtausch. 151 00:11:35,130 --> 00:11:38,662 Es gibt Kritik an der Bundesregierung, dass dieses Verfahren, 152 00:11:38,665 --> 00:11:43,692 das man mit einigen osteuropäischen Staaten macht, zu lange dauert. 153 00:11:43,696 --> 00:11:49,123 Teilen Sie die Kritik? Würden Sie befürworten, dass man Waffen direkt an die Ukraine liefert? 154 00:11:53,268 --> 00:11:58,598 BK SCHOLZ: Zunächst einmal ist es so, dass wir natürlich in Europa solidarisch sein müssen. 155 00:11:58,601 --> 00:12:02,915 Dazu haben wir uns auch in vielen, vielen Gesprächen und Konferenzen verpflichtet. 156 00:12:02,919 --> 00:12:08,003 Deutschland wird entsprechend agieren. Ich bin auch sicher, dass uns das gelingen wird. 157 00:12:14,001 --> 00:12:19,340 MP DR. GOLOB: Ich schließe mich dem an. Dieser Punkt wurde besprochen. 158 00:12:19,343 --> 00:12:30,219 Ja, es gibt einen großen Wunsch, dass einzelne bilaterale Solidaritätspakte 159 00:12:30,223 --> 00:12:34,029 sowohl in Bezug auf Gas als auch auf breiterem Feld geschlossen werden. 160 00:12:34,032 --> 00:12:37,740 Ich denke aber, dass der EU-Rat im Oktober mehr dazu sagen wird. 161 00:12:37,743 --> 00:12:44,029 Was den Ringtausch und die gemeinsamen Sendungen angeht, 162 00:12:44,032 --> 00:12:51,278 so hat sich das leider ein bisschen hingezogen, weil es bei uns zu einem Regierungswechsel kam. 163 00:12:51,281 --> 00:12:56,454 Wir haben das aber sehr entschlossen aufgenommen und haben bereits 164 00:12:56,457 --> 00:13:00,477 eine Sendung von Panzern in die Ukraine geschickt. 165 00:13:00,480 --> 00:13:08,101 Diese Gespräche sind für uns kein Tabu. Im Gegenteil. Wir werden sie noch beschleunigen.