Pressestatements von Bundeskanzlerin Merkel und dem Präsidenten der Republik Peru Humala am 14. Juli 2014

(Die Ausschriftung des fremdsprachlichen Teils erfolgte anhand der Simultanübersetzung)

BK’IN MERKEL: Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass Staatspräsident Humala heute zum zweiten Mal in Deutschland ist. Ich möchte ihn ganz herzlich begrüßen.

Der Grund seines Aufenthalts hier ist nicht nur, dass wir ein bilaterales Gespräch haben, sondern Staatspräsident Humala nimmt am Petersberger Klimadialog teil, weil Peru der Ausrichter der diesjährigen Klimakonferenz ist. Wir wissen, dass wir uns in einer entscheidenden Phase der Ausarbeitung eines neuen Klimaabkommens befinden.

Peru wird die letzte Konferenz beheimaten, die vor dem Pariser Klimagipfel stattfindet. Das heißt, es müssen schon möglichst viele Vorarbeiten geleistet werden, damit wir dann in Paris 2015 die Chance haben, ein weltweites Klimaschutzabkommen abzuschließen, das ab 2020 in Kraft treten kann.

Die Beziehungen unserer beiden Länder sind in diesem Bereich sehr intensiv und deshalb gibt es auch eine enge technologische Zusammenarbeit. Dazu wurde heute ein deutsch-peruanisches Regierungsabkommen unterzeichnet, das sich mit der Zusammenarbeit im Rohstoffbereich, im Industriebereich und im Technologiebereich befasst. Wir können und werden auch intensiver im Forschungs- und Wissenschaftsbereich miteinander kooperieren. Es gibt Stipendienabkommen, es gibt Kooperationen in Zusammenarbeit mit den Forschungsstrukturen in Peru. Deutschland ist hier sehr bereit, gemeinsam mit Peru zu arbeiten.

Ein Hinweis noch: Wir haben unsere Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Peru und auch Kolumbien dadurch sehr intensiviert, dass es ein Freihandelsabkommen zwischen Peru und der Europäischen Union gibt, das ab März 2013 in Kraft ist. Das ist natürlich eine herausragende Voraussetzung dafür, dass wir in der Lage sind, noch enger unseren Handel und unseren Wandel zu befördern.

Gleichzeitig wird heute natürlich das Thema der bilateralen Zusammenarbeit auch in internationalen Konfliktzonen eine Rolle spielen.

Insofern freue ich mich auf das Gespräch und heiße Sie noch einmal ganz herzlich willkommen!

P HUMALA: Danke schön! Peru hat immer ein großes politisches Interesse, seine Beziehungen zu Deutschland zu verstärken.

Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel, ich bin sehr froh, hier in Deutschland zu sein. Jetzt müssen wir über die bilaterale Agenda hinausgehen. Wir müssen zusammenarbeiten, um die Weltkonferenz COP 20 über den Klimawandel zu einem guten Ende zu bringen.

Ich möchte gerne meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, was die Verpflichtungen angeht, die Deutschland in Sachen Klimawandel übernommen hat. Ich habe Ihren Worten ganz genau zugehört, was insbesondere die Verpflichtungen angeht, die Deutschland übernommen hat. Das ist ein Beispiel für die Führungsrolle, die Sie übernehmen, Frau Bundeskanzlerin, und zwar nicht nur in der EU, sondern weltweit. Ich möchte gerne unterstreichen, dass die Klimakonferenz COP 20 in Lima wahrscheinlich die letzte Chance sein wird, um Abkommen zu unterzeichnen, die wir 2015 nach Paris mitbringen können.

Ich möchte Ihnen auch zur Weltmeisterschaft gratulieren! Diese hat Deutschland verdient gewonnen. Ich möchte gerne noch sagen, dass dieser Sieg das Ergebnis von jahrelanger Anstrengung und guten Voraussetzungen ist, die da waren. Der Erfolg von COP 20 und COP 21 wird ebenfalls das Ergebnis von all diesen Anstrengungen sein. Darunter fällt auch der Petersberger Klimadialog, wo Deutschland eine Führungsposition übernommen hat. Das hat es uns erlaubt, das zu institutionalisieren. Heutzutage füllen wir das Ganze mit Leben und wir übernehmen die Organisation der nächsten COP. Wir wissen, dass Deutschland bei diesem Treffen sehr aktiv sein wird.

Ich möchte gerne auch unterstreichen, dass für uns in Peru die Beziehungen zu Deutschland sehr wichtig sind. Deutschland ist in Peru einer unserer Hauptpartner im Bereich der Europäischen Union. Ich möchte gerne sagen, dass ich glaube, dass unsere Handelsbilanz heutzutage noch nicht ein Optimum erreicht hat. Es entspricht noch nicht unseren guten bilateralen Beziehungen. Frau Bundeskanzlerin Merkel, wir können in diesem Bereich noch viel erreichen. Innerhalb der multilateralen Abkommen zwischen der Europäischen Union, Peru und Kolumbien haben wir noch viel zu tun.

Ich möchte auch unterstreichen, dass Peru der OECD beitreten möchte. Ich möchte Ihnen für die Anstrengungen danken, die Sie vonseiten Deutschlands und der Europäischen Union unternommen haben, damit wir bei unseren Anstrengungen weiterkommen, uns weiterzuentwickeln. Ich denke, dieses Treffen, Frau Bundeskanzlerin Merkel, wird sehr wichtig sein, was die Abkommen angeht, die wir unterzeichnet haben. Wir werden uns als Vertreter von zwei Völkern näher kennenlernen, die diesen gemeinsamen Weg gehen. Das ist sehr wichtig, um unsere Beziehungen zu stärken. Ich danke Ihnen für die ganzen Anstrengungen, die Ihre Regierung hinsichtlich dieser bilateralen Beziehungen unternommen hat. Vielen Dank!