Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel bei der 68. Internationalen Automobil-Ausstellung

Meine Damen und Herren, ich habe jetzt meinen Rundgang beendet und konnte mich davon überzeugen, dass wir nicht nur vor einem Umbruch stehen, sondern dass dieser Umbruch bereits Realität ist. Ganz anders als noch vor zwei Jahren sieht man hier jetzt viele Elektrofahrzeuge, die doch mit erheblicher Reichweite und auch mit Kosten, die nicht völlig von den früheren fossilen Antrieben abweichen, verkaufsbereit sind, produziert werden und bestellt werden können.

Das zeigt, dass jetzt das Vertrauen in die Elektromobilität bei den Kunden wachsen muss. Dazu werden auch wir seitens der Bundesregierung Beiträge leisten, indem wir mit der Automobilindustrie gemeinsam überlegen, wie wir eine verlässliche Ladeinfrastruktur hinbekommen. Ich glaube, dass sich die Vorteile eines Elektroautos dann auch sehr schnell herumsprechen werden. Das Kundenvertrauen muss hier ja noch wachsen. Ich bin eigentlich sehr positiv überrascht, muss ich sagen, wie realitätsnah die Variante Elektromobilität oder Plug-in-Hybrid jetzt ist. Wenn man überlegt, dass viele Fahrten nicht so lang sind, dass es Fahrten zur Arbeit oder andere kurze Fahrten am Tag sind, dann sollte die Verlässlichkeit für E-Mobilität jetzt doch sehr schnell zunehmen.

Ich glaube, wir stellen uns dem Wettbewerb   wenn ich das für die deutsche Automobilindustrie sagen darf. Es wird akzeptiert, dass das Mobilitätsverhalten der Menschen sich ändert. Wir sind in einem harten Wettbewerb, das wissen wir; das zeigen hier die chinesischen Aussteller und andere.

Was mich auch noch sehr beeindruckt hat, ist, dass sich die gesamte Zuliefererbranche total umstellt. Dahinter stehen in den Automobilunternehmen und in den Zuliefererunternehmen ja jeweils Menschen, die ihre Arbeit ändern müssen, die lernen müssen, die sich qualifizieren müssen, die dazu bereit sein müssen. Wir versuchen, das durch unsere Weiterbildungsinitiative zu unterstützen, aber ich möchte auch einfach den vielen Menschen danke sagen, die diesen Umbruch mitgehen und damit für sich Beschäftigungsfelder sichern, aber einen zum Teil vielleicht auch beschwerlichen und neuen Weg gehen. Das ist alles andere als selbstverständlich; deshalb nicht nur den Ingenieuren und den Designern ein herzliches Dankeschön, sondern auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Automobilindustrie. Ich weiß, dass gerade die Betriebsräte und auch die Gewerkschaften diesen Wandel der Automobilindustrie sehr positiv begleiten. Deshalb sind sie auch Teil unseres strukturierten Dialogs mit der Automobilindustrie, den wir gerne fortsetzen werden.

Ich wünsche allen viel Erfolg auf dieser Internationalen Automobil-Ausstellung!