Der Verein Atlantik-Brücke feiert den 60. Jahrestag seines Bestehens. Die Bundeskanzlerin würdigte die Organisation mit einer Festrede im Deutschen Historischen Museum Berlin.
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Seit ihrer Gründung 1952 in Hamburg setzt sich die Organisation für die deutsch-amerikanische Freundschaft ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel hob nun die Bedeutung der Atlantik-Brücke für die deutsch-amerikanische Partnerschaft auch in Zeiten der Globalisierung hervor.
Merkel hob hervor, dass auch heute Vertrauen die Grundlage für politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit darstelle. Diese Zusammenarbeit bilde einen starken Pfeiler unseres Wohlstandes und unserer Sicherheit. "Wir brauchen einander", sagte Merkel, die selbst Mitglied der Atlantik-Brücke ist. "Wenn wir unsere Werte und Interessen behaupten wollen, müssen wir gemeinsam daran arbeiten."
Die Bundeskanzlerin nannte auch einige Herausforderungen, die sich der transatlantischen Partnerschaft stellen:
Merkel forderte eine engere Partnerschaft der USA und Europas in der Wirtschaftspolitik und setzte sich für ein transatlantisches Freihandelsabkommen ein. Nur wenn Amerikaner und Europäer in der Globalisierung eng zusammenarbeiteten, könnten sie ihre gemeinsamen Werte und Interessen noch durchsetzen.
Bei der Veranstaltung wurde auch Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt mit dem Eric-M. Warburg-Preis des deutsch-amerikanischen Netzwerks ausgezeichnet. Der Namenspatron der Auszeichnung, ein deutsch-amerikanischer Bankier jüdischer Herkunft, hatte sich um die Beziehungen beider Länder besonders verdient gemacht. Mit dem Warburg-Preis ehrt die Atlantik-Brücke Persönlichkeiten, die dazu beitragen, Deutschlands Platz in der atlantischen Gemeinschaft zu sichern und zu festigen.
Merkel würdigte in ihrer Festrede, dass Kanzler Schmidt die Partnerschaft "immer wieder belebt und auch gelebt" habe. Der Altkanzler erklärte in seiner Dankesrede, dass ohne die Tatkraft der USA es die heutige Europäische Union nicht gegeben hätte. Er plädierte für eine weitere europäische Integration. Man müsse sein Herz über die Hürde werfen.
"Entweder setzen wir unsere Finanzkrise fort und kämpfen als einzelne Staaten um unser nationales Schicksal, um unsere nationalen Vorteile und Nachteile - aber mit schwindender Aussicht auf Erfolg", sagte Schmidt. "Oder wir finden zurück zum Konzept des fortschreitenden europäischen Verbundes."