Als FDP-Abgeordneter für den Wahlkreis Wuppertal zieht Hans-Dietrich Genscher 1965 in den Bundestag ein. 1969 wird er als Innenminister vereidigt.
Und auch privat ist 1969 für Genscher ein besonderes Jahr: Er heiratet seine zweite Frau Barbara, mit der er bis zu seinem Tod 47 Jahre verheiratet ist.
In der sozial-liberalen Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt wird Genscher 1974 Außenminister.
Der Start einer langen Karriere - insgesamt 18 Jahre lang. Bis heute der am längsten amtierende Außenminister der Bundesregierung.
Von 1974-1985 ist Hans-Dietrich Genscher außerdem Bundesvorsitzender der FDP.
Als Außenminister setzt er sich für eine Politik des Ausgleichs zwischen Ost und West und für eine Entspannungspolitik ein. Dafür wirkt er maßgeblich an der Erarbeitung der KSZE-Schlussakte von Helsinki mit.
Sein Markenzeichen ist sein gelber Pullover.
"... dass heute Ihre Ausreise...!" Dieser Halbsatz, der 1989 in Prag im Jubel der DDR-Flüchtlinge untergeht, geht in die Geschichte ein.
Genscher ist maßgeblich an den Verhandlungen zur Wiedervereinigung beteiligt. 1990 handelt er den 2+4-Vertrag aus, der außenpolitischen Aspekte der Wiedervereinigung festlegt.
Deutschland feiert den Tag der Deutschen Einheit. Er habe wahrhaft Großes zur Überwindung von Mauer und Unfreiheit beigetragen, würdigt die Kanzlerin Genschers Lebenswerk.
2008 wird Hans-Dietrich Genscher für seine Verdienste mit dem Walter-Rathenau-Preis ausgezeichnet. Kanzlerin Merkel hält die Laudatio.