Fragen und Antworten zur Partnerschaft von Afrika und Europa

Wie funktioniert die politische Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika?

Die EU steht in regelmäßigem Austausch mit den Staats- und Regierungschefs der afrikanischen Länder. Etwa alle drei Jahre findet ein Treffen zwischen der Afrikanischen Union (AU) und der EU statt. Dieser sogenannte EU-AU-Gipfel wurde 2007 ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen zu stärken. Das geschieht zum Beispiel durch die Unterzeichnung gemeinsamer Abkommen oder die Festlegung einer gemeinsamen EU-Afrika-Strategie.

Der EU-AU-Gipfel musste bereits mehrfach pandemiebedingt verschoben werden. Der letzte fand als Video-Konferenz am 9. Dezember 2020 im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft statt. Dies war daher eine Art Zwischentreffen im verkleinerten Format. 

Die Afrikanische Union ist der wichtigste Zusammenschluss afrikanischer Staaten. Sie wurde 2002 gegründet und hat ihren Sitz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Sie hat 55 Mitglieder und umfasst somit den gesamten afrikanischen Kontinent. Die AU setzt sich für die politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit in Afrika ein. 

Warum ist die Zusammenarbeit zwischen der EU und Afrika so wichtig?

Aufgrund der geografischen, geschichtlichen und kulturellen Nähe sind die Europäische Union und die Staaten Afrikas füreinander wichtige Partner. Besonders hervorzuheben sind die wirtschaftlichen Verbindungen: Die EU ist der wichtigste Handelspartner Afrikas. Insgesamt belief sich 2020 der Wert aller gehandelten Waren zwischen Afrika und der EU auf rund 225 Milliarden Euro. 28 Prozent aller afrikanischen Importe kommen aus der EU. Umgekehrt gehen ebenfalls 28 Prozent aller afrikanischen Exporte in die EU.

Welche Schwerpunkte setzen die EU und Afrika für die gemeinsame Zukunft?

Die EU und Afrika streben eine noch engere Partnerschaft an, die auf beiden Kontinenten für mehr Wohlstand sorgt. Ein wichtiges Ziel ist dabei, ein ehrgeiziges Investitionspaket Afrika-Europa auf den Weg zu bringen. Es soll den globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der derzeitigen Gesundheitskrise Rechnung tragen. 

Eine weitere Priorität ist es, die Friedens- und Sicherheitsarchitektur zu erneuern, um mehr Stabilität und Sicherheit zu schaffen.

Wie unterstützt die EU Afrika bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie?

Die EU hat vielfältige Maßnahmen ergriffen, um Partnerländer bei der Pandemiebekämpfung zu unterstützen. Team Europa leistet mit fast 3,5 Milliarden Euro den größten Beitrag zu Covax und ist Afrikas größter Geber von Corona-Impfstoffen. Von den 406 Millionen Dosen, die bis Anfang Februar 2022 weltweit abgegeben wurden, gingen bereits 145 Millionen Dosen an afrikanische Länder.

Team Europa unterstützt zudem die afrikanischen Ländern mit 425 Millionen Euro. Zusammen mit anderen Partnern, wie der Vereinigten Staaten und der Weltbankgruppe fördert Team Europa beispielsweise den Bau einer Produktionsstätte für Impfstoffe gegen Corona und andere endemische Krankheiten in Senegal.