„Diesen Weg des Friedens sollten wir wagen zu gehen“

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Bundeskanzler Scholz bei internationalem Friedenstreffen „Diesen Weg des Friedens sollten wir wagen zu gehen“

Vom 10. bis 12. September 2023 fand in Berlin das internationale Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio statt. „In Gesellschaften, die immer vielfältiger und individueller werden, müssen wir alle neu lernen, in gegenseitigem Respekt für unsere Unterschiede zusammenzuleben“, sagte Bundeskanzler Scholz.

Bundeskanzler Scholz sitze neben einer Moderatorin auf eine Bühne im Vordergrund das Publikum.

Beim Friedenstforum beantwortete der Bundeskanzler auch Fragen aus dem Publikum.

Foto: Bundesregierung/ Bergmann

Bundeskanzler Olaf Scholz nahm am 12. September in Berlin am internationalen Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio teil. In seiner Rede sagte Scholz zum Motto „Den Frieden wagen“, das die Veranstalter für die Konferenz gewählt hatten: „Ich teile nicht nur Ihre Zuversicht, sondern auch Ihr Ziel: Frieden zu wagen.“  

Der Wunsch nach Frieden

Weltweit schwelen zahlreiche Konflikte und Kriege. Seit letztem Jahr herrscht auch in Europa und damit vor unserer eigenen Haustür wieder Krieg. Ungleichheit, Armut und ökologische Krisen prägen das weltweite Bild. Vor diesem Hintergrund kamen diese Woche Angehörige verschiedener Religionen und Kulturen für drei Tage in Berlin zusammen, um darüber zu diskutieren, wie solch eine friedvolle und solidarische Zukunft aussehen kann und wie sie sich erreichen lässt. 

Bundeskanzler Scholz hob in seiner Rede hervor, wie wichtig es sei den Weg des Friedens zu gehen. „Denn in einer Welt mit vielen neuen Kraftzentren, in Gesellschaften, die immer vielfältiger und individueller werden, müssen wir alle neu lernen, in gegenseitigem Respekt für unsere Unterschiede zusammenzuleben.“

Dies sei auch in einem Land wie Deutschland wichtig, in dem Menschen vieler verschiedener Religionen und Weltanschauungen zusammenleben. Hier gelte es nicht das Trennende zu suchen, sondern das Verbindende. Für den Kanzler bedeutet das „die unantastbare Würde jeder und jedes Einzelnen, auch das bedeutet ‚Frieden zu wagen‘. Was immer ich als deutscher Bundeskanzler dazu beitragen kann, das will ich gerne tun.

Die Friedenstreffen von Sant’Egidio gehen auf den historischen Gebetstag für den Frieden der Weltreligionen in der italienischen Stadt Assisi zurück. Dieser Gebetstag wurde 1986 von Papst Johannes Paul II. einberufen. Die jährlichen Treffen dienen dem Dialog zwischen staatlichen, religiösen und nicht-religiösen Autoritäten zum Aufbau von Frieden. An deren Rand finden auch  Gespräche zu aktuellen Konflikten und möglichen Lösungsansätzen statt.

Friedenslösung in der Ukraine kostet Mühe und Zeit

Angesichts des Kriegs in der Ukraine sagte Bundeskanzler Scholz, dass sich niemand in Europa so sehr nach Frieden wie die Ukrainerinnen und Ukrainer sehen. „Und zugleich müssen wir uns vor Schein-Lösungen hüten, die ‚Frieden‘ lediglich im Namen tragen. Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung. Frieden ohne Gerechtigkeit nennt man Diktat.“

Gemeinsam arbeite man daran, die unterschiedlichen Elemente der ukrainischen Friedensformel und Grundsätze für eine Friedenslösung weiter voranzubringen. Das koste Mühe und Zeit, so der Kanzler. „Zeit, die wir eigentlich nicht haben, weil Russland in der Ukraine unterdessen weiter bombardiert, foltert und tötet." 

Das diesjährige Friedenstreffen ist bereits das 37. Zuvor gab es drei weitere Sant’Egidio-Treffen in Deutschland: In Aachen 2003, in München 2011 und Münster-Osnabrück 2017.