Pressestatement von Bundeskanzler Scholz zur Besichtigung des BVG-Betriebshof Indira-Gandhi-Straße am 27. April 2023

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BK Scholz: Hier sehen wir beeindruckende Technik und auch wie sich Deutschland verändert und wir Fortschritt erreichen. Das tun wir einmal, indem wir uns anders organisieren ‑ das ist das, was mit dem Deutschlandticket verbunden ist. Das ist zunächst einmal für viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich preiswert ein Ticket für lange Zeit zu buchen, mit dem sie überall den Nahverkehr in Deutschland nutzen können.

Für mich ist das ein großer Fortschritt, weil das gleichzeitig nicht nur etwas für die Bürger besser macht ‑ man muss sich nicht mit Tarifstrukturen und anderen Dingen auskennen ‑, sondern auch dafür sorgt, dass wir alle darüber nachdenken, wie wir eigentlich Tarifverbünde und Kooperationen zwischen verschiedenen Verkehrsträgern organisieren. Denn das ist ja auch damit verbunden: dass man nicht nur ein neues einheitliches Angebot hat, sondern dass alles digitalisiert wird, modernisiert wird, und dass eben auch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Verkehrsverbünden in Deutschland weiter vorangebracht wird. Das ist ein großer Fortschritt, bei dem wir wahrscheinlich erst in fünf oder zehn Jahren wissen, wie groß er eigentlich ist, weil erst dann all die Konsequenzen aus dieser neuen Möglichkeit gezogen sind.

Was ich beeindruckend finde, ist, dass es viele gibt, die das jetzt für sich buchen; aber mindestens genauso beeindruckend ist dabei, dass es viele zusätzliche gibt. Die Hoffnung, dass das viele motiviert und sie sich ein solches Deutschlandticket kaufen, wenn wir ein so einfaches, einheitliches und gut verständliches Angebot haben, hat sich bewahrheitet, und ich bin sehr froh darüber, dass das so ist. Das ist ein richtiges Modernisierungsprojekt aus Deutschland.

Gleichzeitig geht es hier natürlich auch um neue Technologien. Die Zukunft unseres Landes wird elektrisch sein. Wir werden elektrifizierte industrielle Prozesse sehen, wir werden mehr Elektroleistung sehen, wenn es um Wärme geht, aber wir sehen eben Elektrifizierung auch bei Mobilität: bei der individuellen Mobilität, wo wir erreichen wollen, dass 15 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland auf den Straßen unterwegs sind, für den individuellen Bedarf, aber eben auch bei der Mobilität, die der öffentliche Verkehr organisiert. Da war schon immer viel unter Strom, was S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen oder Trams betrifft, aber mit dem technischen Fortschritt, der hier möglich ist, gilt das jetzt eben auch noch viel mehr für die Busse.

Selbst, wenn man sich hier in der Werkstatt umschaut, merkt man sofort, wie schnell das vorangegangen ist; denn anfangs waren die Batterien noch viel größer, war die Leistung des einzelnen Busses, die Kilometer, die er pro Tag machen konnte, noch nicht so groß. Aber in rasender Geschwindigkeit hat sich das alles geändert, und heute können wir sagen: Es gibt viele Busse, die mit dem, was sie nachts geladen haben, einmal durch den Tag kommen. Das ist natürlich wirtschaftlich effizient, aber auch der sichere Beweis, dass das die Technologie ist, die in der Zukunft den öffentlichen Busverkehr bestimmen wird.

Dass das immer bedeutet, dass Frauen und Männer weiter dafür sorgen müssen, dass das alles läuft, weil sie die Busse fahren und weil sie sie instand halten und reparieren, das sieht man hier auch. Insofern ist das eine Zukunft, in der wir zwar anders arbeiten, aber die Arbeit geht uns nicht aus.

In dem Sinne war das hier für mich ein schöner Besuch und ein gutes Zeichen für Fortschritt in Deutschland.