Bundeskanzler Merz bei Gedenkveranstaltungen
In Deutschland wird der Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren gedacht. „Der 8. Mai ist für uns ein Tag der Dankbarkeit. Dass wir in einem freien Land in Freundschaft mit unseren Nachbarn leben, ist ein Geschenk – und ein Auftrag“, so Bundeskanzler Merz.

Die Neue Wache ist die Zentrale Gedenkstätte in Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Dort legten Bundeskanzler Merz und die anderen Spitzen der Verfassungsorgane Kränze nieder.
Foto: Bundesregierung/Dominik Butzmann
Der Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin erinnert bis heute als Ruine im Stadtbild Berlins an die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Er gilt als Mahnmal für Frieden und Versöhnung.
Hier hat Bundeskanzler Friedrich Merz am 80. Jahrestag des Kriegsendes einen Ökumenischen Gottesdienst besucht. Die Messe wurde von der Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Kirsten Fehrs und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing gestaltet.
„Die Befreiung Deutschlands und Europas von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft hat uns eine Zukunft gegeben. Der 8. Mai ist für uns ein Tag der Dankbarkeit. Dass wir in einem freien Land in Freundschaft mit unseren Nachbarn leben, ist ein Geschenk – und ein Auftrag”, so Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem Kurznachrichtendienst X.
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Kranzniederlegung in der Neuen Wache
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde mit einer Kranzniederlegung in der Neuen Wache der Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht. Die Neue Wache in Berlin ist seit 1993 die Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland. Gemeinsam mit Bundeskanzler Merz nahmen auch die anderen Vertreterinnen und Vertreter der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland teil: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, die Präsidentin des Bundesrates, Anke Rehlinger und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.
Gedenkstunde im Deutschen Bundestag
Mittags besuchte Kanzler Merz auf Einladung Klöckners die Gedenkveranstaltung im Reichstagsgebäude. Klöckner legte in ihrer Ansprache ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkung des Krieges auf Frauen und die Lehren für die Zukunft. Anschließend lasen drei Jugendliche aus Tagebüchern, Briefen und Büchern von Zeitzeugen vor, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder erlebt hatten. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt eine Rede.
Der 8. Mai 1945 markiert die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und das Ende des Zweiten Weltkriegs. In mehreren europäischen Ländern wird dieser Tag als Gedenk- oder Feiertag begangen – als Tag des Kriegsendes in Europa und der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Dieses Jahr jährt sich dieser Tag zum 80. Mal.
Treffen mit jungen Menschen
Auch 80 Jugendliche des multilateralen Jugendcamps „Youth4Peace“ verfolgten von der Besuchertribüne aus die Gedenkstunde im Bundestag. Mit ihnen traf sich Bundeskanzler Merz am Nachmittag im Bundeskanzleramt.
In seinen kurzen Ausführungen vor dem Austausch sagte der Kanzler, dass der heutige Tag der Befreiung die Herausforderungen für die Demokratie deutlich zeige. Die Bundesregierung habe daher das Ziel, durch gute Regierungsarbeit die Gesellschaft und die Demokratie zu stabilisieren. Auch junge Menschen spielten bei der Bewältigung dieser Herausforderungen eine wichtige Rolle. Die Bundesregierung möchte sie dabei unterstützen, diese aktiv auszufüllen.
„Youth4Peace" ist ein Projekt der internationalen Begegnung: 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird Berlin vom 3. bis 10. Mai 2025 zum Treffpunkt für 80 junge Erwachsene aus 26 Ländern. Sie wurden von neun Organisationen der internationalen Jugendarbeit eingeladen. Viele von ihnen haben eigene Erfahrungen mit Krieg, Diskriminierung oder politischer Unterdrückung gemacht.