75 Jahre Deutsche Journalistenschule
Guter Journalismus gibt Orientierung und ist essenziell für die öffentliche Debatte – das betonte Bundeskanzler Scholz in seiner Festrede anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Deutschen Journalistenschule in München.

Kanzler Scholz bei der Deutschen Journalistenschule in München: „Ohne eine freie Presse gibt es keine Demokratie.“
Foto: Bundesregierung/Bergmann
Die Deutsche Journalistenschule in München wurde 1949 gegründet und war damit die erste Einrichtung in der jungen Bundesrepublik, die sich nach den Erfahrungen im Nationalsozialismus einer qualitativ hochwertigen Journalistenausbildung verschrieb.
Vor den derzeitigen Schülerinnen und Schülern, einer großen Zahl von Ehemaligen und zahlreichen Ehrengästen würdigte Bundeskanzler Olaf Scholz zum 75-jährigen Bestehen die erfolgreiche Arbeit der Schule. Sie sorge seit langem zuverlässig für den besten Nachwuchs. Guter Journalismus stelle gesicherte Informationen bereit und sei damit essenziell für die politische und öffentliche Debatte. Guter Journalismus wahre außerdem stets seine kritische Distanz.
Orientierung geben für die öffentliche Debatte
Angesichts der Menge von Informationen und auch Desinformationen würden Journalistinnen und Journalisten daher auch weiterhin gebraucht. „Sie geben Orientierung, die wir gerade in den sozialen Medien jeden Tag dringender brauchen“, betonte Scholz.
Die Angebote und Kanäle, auf denen sich Menschen informieren, seien zahlreicher und vielfältiger geworden. Politik und Medien müssten darauf reagieren, wenn sie Öffentlichkeit herstellen und nicht nur schrumpfende Teile davon erreichen wollten. Es sei gefährlich, Teile der Gesellschaft aus dem Blick zu verlieren, sagte der Bundeskanzler.
Die Bürgerinnen und Bürger erreichen
Und Journalismus müsse aktuell besser sein denn je, um in der Flut der Informationen auch wahrgenommen zu werden. Er müsse eine große Breite an Informationen vermittelt werden, damit der Leser oder Zuschauer sich eine eigene Meinung bilden kann.
„Ohne eine freie, unabhängige und vielfältige Presse wird es nicht nur schwierig mit dem Selberdenken. Ohne eine freie, unabhängige und vielfältige Presse gibt es keine Demokratie“, so Scholz
Die Deutsche Journalistenschule nimmt jährlich 45 angehende Journalistinnen und Journalisten auf, die eine Redakteursausbildung erhalten. Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 haben mehr als 2600 Schülerinnen und Schüler die Ausbildung absolviert. Heute sind viele von ihnen in TV-, Print- und Onlineredaktionen in ganz Deutschland tätig.
Getragen wird die Schule von mehr als 60 Medien, Verbänden, Organisationen, Unternehmen und Stiftungen. Dazu zählen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage ebenso wie öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, Privatsender und Produktionsfirmen, Verlegerverbände und Journalisten-Gewerkschaften. Gemeinsam bilden sie den DJS e.V., einen eingetragenen, gemeinnützigen Trägerverein. Durch die Unterstützung der Träger sowie Zuschüsse vom Bund, dem Freistaat Bayern und der Stadt München kann die Schule die Ausbildung kostenlos anbieten.