Bundesregierung begrüßt Annäherung

Türkisch-russisches Verhältnis Bundesregierung begrüßt Annäherung

Die Bundesregierung begrüßt den Besuch des türkischen Staatspräsidenten Erdoğan in Russland, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Demmer. Es sei gut, dass sich die Akteure nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges wieder annäherten.

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Ulrike Demmer, stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, in der Bundespressekonferenz.

Demmer: Gut, wenn Türkei und Russland "wieder zueinander finden und nach Wegen suchen, den Streit beizulegen".

Foto: Bundesregierung/Denzel

Die Bundesregierung hat das Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan begrüßt, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in der Regierungspressekonferenz. Auch die Nato sei wegen des Zerwürfnisses zwischen der Türkei und Russland in großer Sorge gewesen. Die Bundesregierung begrüße es, "wenn die wesentlichen Akteure wieder zueinander finden und nach Wegen suchen, den Streit beizulegen", so Demmer.

Türkei ist ein wichtiger Nato-Partner

Auch Außenamtssprecherin Sawsan Chebli unterstrich die Bedeutung der Annäherung beider Länder und verwies dabei auf die Äußerungen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier. "Es ist gut, dass es nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkei im vergangenen Jahr wieder eine Annäherung gibt", so Steinmeier in einem Interview. "Gleichzeitig glaube ich nicht, dass das Verhältnis zwischen beiden Ländern so eng wird, dass Russland der Türkei eine Alternative zur Sicherheitspartnerschaft der Nato bieten kann."

"Ein Abbruch von Dialog und Gesprächskanälen ist in einer von Krisen gebeutelten Welt, in der Krisen so komplex und brandgefährlich sind, der denkbar schlechteste Weg", sagte Chebli. Nach dem Treffen des russischen Präsidenten mit Erdoğan sehe man, dass dieses nicht gegen Europa gerichtet sei.

Rechtsstaatliche Aufarbeitung des Militärputsches

Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes hatte bereits früher betont, dass es wichtig sei, mit der Türkei ins direkte Gespräch zu kommen. Die Bundesregierung mache immer deutlich, dass bei allem berechtigten Interesse der Türkei an einer Aufarbeitung des Putsches, Rechtsstaatlichkeit gewahrt werden müsse.