Kanzler besucht Thüringer Unternehmen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Thüringer Profilhersteller Sealable Solutions in Waltershausen besucht. Der Umbau zur klimaneutralen Industrie werde hier angepackt. Nun gelte es alles zu tun, um mehr Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu gewinnen.

Bundeskanzler Scholz tauschte sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens Sealable Solutions aus.
Foto: Bundesregierung/Ronny Hartmann
Die Kautschukindustrie in Waltershausen in Thüringen hat eine fast 200-jährige Tradition. Früher wurden Feuerwehrschläuche auf Kautschukbasis hergestellt. Heute produziert das moderne Unternehmen Sealable Solutions innovative Dichtungs- und Isolationsprodukte, die im Tunnel- und Gleisbau sowie in der Industrie eingesetzt werden – für Kunden rund um den Globus. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte das Unternehmen, das Tradition und Transformation verbindet.
Innovationen für die ganze Welt
Der Bundeskanzler zeigte sich beeindruckt, dass in Waltershausen Technik und Dinge entwickelt würden, die überall auf der Welt Fortschritt brächten, seien es sichere Straßenbahnschienen oder Tunnel. „Das ist ein Zeichen dafür, dass Deutschland ein hoch innovatives Land ist und, dass ein ganz, ganz großer Teil der Innovation von vielen mittelständischen Unternehmen stammt“, sagte er.
Ein Beispiel ist das fahrradsichere „VeloGleis“. Es füllt die Spurrille einer Schiene aus und ermöglicht so das gefahrlose Überqueren für Radfahrer und Fußgänger. Für dieses Produkt wurde die Firma im Jahr 2018 mit dem Innovationspreis des Landes Thüringen ausgezeichnet.
Signal zum Aufbruch für ganz Deutschland
Besonders positiv sei, dass zwei Thüringer den Mut hatten, das traditionsreiche Unternehmen selbst zu übernehmen, nachdem die vorigen Eigentümer es nicht mehr fortführen wollten. „Insofern ist das auch ein Aufbruchssignal für Deutschland, für den Osten, für dieses Bundesland“, so der Kanzler. Dieser Unternehmensbesuch stimme ihn zuversichtlich.
Umbau zur klimaneutralen Industrie wird angepackt
Es sei bemerkenswert zu sehen, dass die Herausforderungen, vor denen alle stünden, hier auch angepackt würden: „Zum Beispiel, wie wir uns auf den Pfad zur CO2-Neutralität machen können, nämlich wie wir es hinbekommen, dass wir weniger Energie verbrauchen und damit nicht nur der Umwelt etwas Gutes tun, sondern auch der eigenen Unternehmensbilanz“, so der Kanzler.
Für die Verarbeitung von Kautschuk – vor allem für das Mischen, die Formgebung und durch die Vulkanisation – wird viel Energie gebraucht. Daher seien schlanke und energieeffiziente Prozesse sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch die Basis für faire Preise, so das Unternehmen Sealable Solutions.
In- und ausländische Fachkräfte gewinnen
Die dringend benötigten Fachkräfte für Deutschland zu gewinnen, sieht der Bundeskanzler als jahrzehntelange Aufgabe. Deshalb müssten alle Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung genutzt werden, so der Kanzler. Die Bundesregierung hat eine Ausbildungsgarantie für alle eingeführt und unterstützt Unternehmen, die in die Aus- und Weiterbildung investieren.
Der Kanzler betonte, es sei genauso nötig, neue Fachkräfte aus anderen Ländern hierher zu locken. „Das ist lösbar und wir haben die Gesetze dazu gemacht“, sagte Scholz. Mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz sorgt die Bundesregierung dafür, dass der Standort Deutschland für Fachkräfte an Attraktivität gewinnt. Die neuen Regelungen sollen helfen, dass Fachkräfte aus dem Ausland schneller hier arbeiten können.