Duale Ausbildung sichert wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands

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Scholz empfängt Berufsweltmeister Duale Ausbildung sichert wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands

Bundeskanzler Olaf Scholz will möglichst viele junge Frauen und Männer für eine duale Berufsausbildung gewinnen. „Das ist ein guter Weg mit guter Perspektive und guten Erfolgen, die man für sein ganzes Leben haben kann“, sagte Scholz beim Empfang der Berufe-Nationalmannschaft im Kanzleramt. Das deutsche Team hatte bei der Berufe-Weltmeisterschaft das beste Ergebnis seit 17 Jahren erreicht.

Silbermedaillengewinner Philipp Kaiser überreicht Bundeskanzler Scholz einen aus Holz gefertigten Weihnachtsstern

Der Zimmerer und Silbermedaillengewinner Philipp Kaiser überreichte dem Bundeskanzler einen aus sechs verschiedenen Hölzern gefertigten Weihnachtsstern.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

„Wenn ich da mitmache, dann gebe ich Vollgas“ – hochmotiviert hat sich der 23-jährige Philipp Kaiser vier Jahre lang auf die Berufe-Weltmeisterschaft vorbereitet. Der Einsatz hat sich gelohnt - schließlich kam der junge Zimmerer aus Baden-Württemberg mit einer Silbermedaille nach Hause. Jetzt steht er neben dem Bundeskanzler, berichtet ihn von seinem Erfolg – und hat als anschauliches Werkstück einen selbst angefertigten kleinen Holz-Weihnachtsstern mitgebracht.  

36 Spitzenfachkräfte bei Schirmherr Olaf Scholz

Es herrscht eine vorweihnachtliche Stimmung an diesem Donnerstagvormittag im Bundeskanzleramt. Olaf Scholz würdigt die deutsche Berufe-Nationalmannschaft mit einem Empfang, schließlich ist der Kanzler Schirmherr. 36 deutsche Spitzenfachkräfte traten bei der WM an. Mit großem Erfolg: Insgesamt holte das deutsche Team dreimal Gold, fünfmal Silber, zweimal Bronze und neunmal die Exzellenzmedaille für herausragende Leistungen.

Für Olaf Scholz ein Beleg, dass dies dies „besser ausgegangen ist als in anderen Wettbewerben, an denen wir gerade teilgenommen haben“, so der Kanzler schmunzelnd mit Blick auf die Fußball-WM.    

Die Weltmeisterschaft der Berufe fand in diesem Jahr als Special Edition in 15 Nationen weltweit statt, unter anderem in Deutschland. Insgesamt 1.000 Spitzenfachkräfte aus über 50 Ländern und Regionen traten in 62 Wettkampfdisziplinen gegeneinander an. Das Team von Wordskills Germany schaffte es im Medaillenspiegel auf den 8. Platz. Der Verein Wordskills wirbt für die berufliche Bildung und steigert die Anerkennung dualer Ausbildungsberufe.

Dem Medaillengewinner Philipp Kaiser steckt die Berufe-WM im Oktober und November noch ganz schön in den Knochen. „Das war mental voll schwierig, vier Tage volle Power, volle Leistung. Und das Schönste war natürlich der Schlusspfiff“. Für die anstrengende Teilnahme hat er sich aus Ehrgeiz und hoher Motivation entschieden.

Im Handwerk tätig zu sein und Zimmerer zu werden, war für Philipp früh klar. Seine Eltern haben eine eigene Fünf-Mann-Zimmerei. „Ich hätte nach der Realschule auch Schule weitermachen und studieren können“, erzählt er. „Aber ich bin glücklich im Handwerk. Und ich kann nur jedem empfehlen, zumindest mal ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb zu machen“.

„Wollte nach dem Abi was Praktisches machen“

Beim Empfang im Kanzleramt dabei ist auch Jule Janson, wie Philipp aus Baden-Württemberg. Sie ist die erste Stahlbetonbauerin, die bei der Weltmeisterschaft der Berufe mitgemacht hat – und ebenfalls eine Silbermedaille gewann. Die 23-Jährige studiert im Moment Bauingenieurwesen, sieht sich aber selbst eher in der praktischen Arbeit. „Ich wollte unbedingt nach dem Abi was Praktisches machen. Ich hatte von der Ausbildung gehört – und das ist genau das Richtige für mich“.

Das Studium macht sie , um sich beruflich breiter aufzustellen. „Ich will aber nach dem Studium sofort wieder auf die Baustelle“, ist sich Jule sicher. Eine Frau als Stahlbetonbauerin sei für viele noch ungewöhnlich. Dabei sei sie bei der WM immerhin noch einer anderen Teilnehmerin in ihrem Beruf begegnet, einer Japanerin. 

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Video „Ich wollte nach der Schule etwas Praktisches machen“

Scholz: „Breiteste berufliche Qualifizierung in Deutschland“

Für den Bundeskanzler ist klar: Gleich ob Frau oder Mann, eine Berufsausbildung in Deutschland lohnt sich. Mit dem Modell der dualen Berufsausbildung sei schon historisch gesehen die „Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands gelegt worden“. Im internationalen Vergleich sei Deutschland unverändert eines der Länder mit der breitesten beruflichen Qualifizierung.

Wichtig sei auch die Herzensangelegenheit, dass der Beruf etwas ganz besonderes ist. Das liege ja nicht ganz zufällig in der Nähe des Wortes „Berufung“, so Olaf Scholz. Er sei jedenfalls froh, heute bei echten Medaillengewinnern zu sein, die zeigen: „Das ist der Weg, den man im Leben einschlagen sollte“.

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Video Bundeskanzler Scholz empfängt Deutsche Berufe-Nationalmannschaft

 

Friedliches Wetteifern um Medaillen

Für was die Weltmeisterschaft gerade in der aktuellen Zeit steht, beschreibt der Vorstandsvorsitzende von WorldSkills Germany, Michael Hafner: “Worldskills bedeutet, es treffen sich über alle Grenzen, Kulturen, Religionen hinweg, friedlich, hervorragende junge Fachkräfte aus der ganzen Welt. Sie wetteifern in ihren jeweiligen Skills fair miteinander, schließen aber gleichzeitig Freundschaften und bilden ein weltumspannendes einzigartiges Team“. Dieses Gefühl und dieser WordSkill-Virus begleite einen ein Leben lang.

Jule Janson kann dies nur bestätigen: Die Berufe-WM sei ein „Mega-Event“ gewesen, und sie werde bestimmt „noch mit 80 ihren Enkeln davon erzählen“. Auch Zimmerer Philipp Kaiser wird wohl noch lange in Erinnerungen schwelgen. Jetzt muss er sich vermutlich aber erstmal um all die Anfragen nach handgefertigten Weihnachtssternen kümmern.        

Deutschland braucht mehr Fachkräfte. Um diese zu gewinnen, hat die Bundesregierung eine neue Fachkräftestrategie aufgesetzt. Ein wichtiger Baustein dieser Strategie ist die „Exzellenzinitiative Berufliche Bildung“.